Selbstreflexion ist ein sehr großer und breit gefächerter Begriff, deshalb möchte ich in diesem Beitrag vor allem auf die kritische Selbstreflexion eingehen.
Ich bin schon in einem früheren Beitrag ein wenig auf die Selbstreflexion eingegangen, aber es gibt einfach so viele verschiedene Arten von Selbstreflexion, dass es schier unmöglich ist, alles in einen Beitrag zu packen.
Das Prinzip der Selbstreflexion ist recht simpel. Du nimmst dir etwas Zeit für dich, entspannst dich und horchst in dich hinein. Wichtig ist, welche Fragen du dir in dem Moment stellst.
Um zum Beispiel herauszufinden, welche Schwächen du hast ist es wichtig dich zu fragen, woran du im Alltag scheiterst, wobei du Hilfe benötigst und was du gerne verdrängst.
Keine Angst, es kann hierbei niemand über dich urteilen oder schlecht über dich denken, da alles nur in deinem Inneren passiert. Der einzige Mensch, der darüber urteilen kann, bist du selbst. Aber das musst du dir verbieten – auch wenn es schwer fällt. Denn sobald du dir über deine eigenen Schwächen bewusst wirst, sind sie gar nicht mehr so schlimm. Und auch nicht mehr so unüberwindbar.
Natürlich sollst du nicht alle deine Schwächen ausmerzen, wir sind nur Menschen und alle nicht perfekt. Du solltest nur versuchen die Schwächen zu überwinden, welche dir selbst im Weg stehen.
Als Beispiel: Mir persönlich fällt es schwer neue Kontakte zu knüpfen. Und auch bei meinen wenigen Freunden melde ich mich eher schlecht als recht. Ich bin das, was jeder als Einzelgänger bezeichnen würde. Ich bin mir sehr wohl über diese Schwäche bewusst, aber mein Umfeld stellt es viel dramatischer dar, als es für mich tatsächlich ist. Ich bin gerne allein. Ich hab kein Problem damit, meine Samstagabende daheim mit einem Buch oder beim Kreativ sein zu verbringen.
Mir wird oft gesagt, ich sollte mehr unter Leute gehen, mit Freunden Party machen und mich zumindest halbwegs meines Alters entsprechend zu verhalten. Aber ich brauche das nicht. Ich fühle mich wohl damit, wie ich meine Freizeit verbringe. Ich habe nicht das Gefühl, irgendwas zu verpassen, weil ich gerne für mich bin. Das ist vielleicht eine Schwäche von mir, aber keine, die mich ausbremst oder mir den Weg zu meinen Zielen verbaut. Demnach akzeptiere ich sie einfach als Teil von mir. Und vielleicht kann ich sie auf diesem Wege eines Tages auch in eine Stärke umwandeln.
Wenn du allerdings eine Schwäche findest, die dich selbst stört oder dir bei deinen Zielen im Weg steht, dann ist es an der Zeit, an sich selbst zu arbeiten. Das bedeutet nicht, dass du mit all deiner Kraft dagegen ankämpfen solltest!
Der erste Schritt besteht darin, diese Schwäche zu akzeptieren. Und das nicht nur für dich selbst, sondern auch deinem Umfeld gegenüber. Das benötigt Zeit und Kraft, sagen zu können, dass man in diesem oder Jenem nicht gut ist. Aber glaub mir, niemand wird dich dafür verurteilen, wenn du zugibst, eine Schwäche zu haben. Im Gegenteil. Die meisten Menschen haben dann mehr Respekt vor dir, wenn du Schwächen zugeben kannst!
Ab da ist es nur noch eine Frage der Übung und Gewohnheit. Taste dich langsam heran, mache einen Schritt nach dem anderen. Und – um jetzt wieder zur Selbstreflexion zurückzukommen – mache dich der Veränderung in dir selbst bewusst. Lobe dich und sei stolz auf dich, wenn du gute Fortschritte machst. Aber gestehe dir eben auch ein, wenn es nicht so glatt läuft. Denn nur mit einer ehrlichen Selbstreflexion kannst du dich weiterentwickeln und über dich hinauswachsen!