Das Wort „Trigger“ verwenden wir im Alltag leider viel zu häufig und auch viel zu unbedacht. Aber was sind Trigger eigentlich? Ein Trigger ist nichts anderes als ein Auslöser.
Es geht hier also um die Frage: Was genau löst diese Gefühle oder diese Emotionale Reaktion bei mir aus?
Je nach Trauma fallen diese Trigger ganz unterschiedlich aus. Es können äußere Einflüsse wie Geräusche oder Licht sein, es gibt aber auch zwischenmenschliche Trigger, welche man niemals unterschätzen darf. Zum Beispiel auch gewisse Gesprächsthemen, die in einem Menschen Reaktionen auslösen, welche wir eigentlich vermeiden möchten.
Aber wie erkennen wir, was uns triggert? Hierbei ist enorm viel Selbstreflexion nötig. Man muss lernen, in sich hinein zu horchen und zu analysieren, was man fühlt. Reaktionen auf Trigger äußern sich nicht nur in sichtbaren Emotionen, wie Zittern oder Weinen. Oft sind es auch Reaktionen, die man von außen gar nicht sieht. Und genau da ist der Punkt, an dem man Selbstreflexion lernen muss.
Mir hat anfangs ein einfacher Bodyscan, wie man ihn aus Yoga und Pilates kennt sehr geholfen. Hierzu eine kleine Anleitung:
- Am besten legst du dich anfangs flach auf den Boden. Wenn du ein bisschen geübter bist kannst du das auch jederzeit im Stehen machen.
- Atme ein paar mal tief durch, um in deiner Position anzukommen.
- Nun beginnst du ganz unten bei deinen Füßen. Spüre die Stelle, an der deine Fersen den Boden unter dir berühren. Was kannst du wahrnehmen? Sind sie entspannt? Spürst du einen leichten Druck oder gar einen Schmerz? Sind deine Muskeln angespannt?
- Versuche als nächstes dieses Körperteil zu entspannen. Atme nochmals tief ein und lass mit dem Ausatmen einfach alles los.
- Arbeite dich auf diese Weise deinen Körper entlang nach oben. So bekommst du ein Gefühl dafür, wann dein Körper in Anspannung verfällt und wann du entspannt bleibst.
Ich kann nicht für jeden sprechen, ich kann euch nur meine Erfahrungen rüber bringen. Es ist völlig in Ordnung, wenn ihr anders empfindet oder reagiert. Tut das, was sich für euch gut und richtig anfühlt!
Trigger äußern sich bei mir durch Anspannung am ganzen Körper, erhöhter Puls und wenn ich an diesem Punkt noch nichts dagegen unternommen habe, kommt noch die schnelle Atmung hinzu.
Aber was kann ich dagegen unternehmen? Als aller erstes ist es wichtig zu analysieren, ob du der Situation „entfliehen“ kannst. Wenn ja ist es das einfachste, den Raum zu verlassen. Wenn du bei Menschen bist, die dich gut kennen, kannst du gerne mitteilen, dass dich das gerade triggert, oder es dir zu viel wird. Das ist auch wichtig für die Menschen um dich herum, zu wissen wo deine Grenze ist. Denn niemand weiß es, solange du es nicht mitteilst. Andernfalls kannst du auch immer dich ins Bad verziehen oder einfach mal frische Luft schnappen.
Solltest du gerade keine Möglichkeit haben, dich physisch zu entfernen, kannst du versuchen dich geistig davon zu distanzieren. Eine Methode, die für mich sehr gut funktioniert, erkläre ich dir im Folgenden. Ob es auch für dich etwas ist, musst du ausprobieren.
Unsichtbare Mauer
Wenn ich mich einer Situation nicht entziehen kann, dann versuche ich mich mental von dem Gespräch zu distanzieren. Ich beginne damit einmal tief durchzuatmen und zwischen mir und den anderen Gesprächsteilnehmern eine Art unsichtbare Mauer aufzubauen, indem ich Stein für Stein, Reihe für Reihe aufeinander setze. So lange bis ich gedanklich vor meinen Augen eine schöne Steinmauer habe. Durch die ich selbstverständlich die anderen noch sehe, aber es stellt für mich so eine Grenze da, welches alles unangenehme, was mich negativ beeinflussen könnte, fernhält.
Das kostet natürlich eine menge Kraft und sollte selbstverständlich nicht den ganzen Tag zum Einsatz kommen, sondern nur in Notsituationen.
Zusätzlich zu alldem solltest du dich auch immer im Alltag einmal selbst reflektieren. Stell dir ab und an mal die Frage: „Was lässt mich fühlen was ich fühle? Wieso fühle ich das gerade und was könnte der Auslöser dafür sein?“
Diese Fragen helfen dir nicht nur dabei herauszufinden, welches deine Trigger sind, sondern geben dir auch mehr Aufschluss über dich selbst!